Sonderausstellung 20 Jahre Zeitreise ins Mittelalter - Rückblick, Einblick, Ausblick

„Eggenburg ähnelt dem Oktoberfest. Masse dominiert, man muss dabei gewesen sein und alle anderen Events werden daran gemessen: Eintrittspreise, Konditionen für Darsteller, Musiker und Händler, Einfälle und Experimente wie die Festzeitung „Eggenburger Scriptum“, Musikstipendium oder Kapellen-Konzerte sind nur hier möglich. Namenlose Gruppen stehen Schlange, um hier einen Referenz-Auftritt zu ergattern. Nirgendwo sonst treffen Musiker und Händler auf eine so große Masse an Publikum.“ (Florian Seidl, Eggenburg erklärt. Analyse einer Großveranstaltung, huscarl.at, 18.9.2011)

 

Die Zeitreise ins Mittelalter Eggenburg ist eines der größten und traditionsreichsten Mittelalterfeste in Österreich. 1995 gegründet, lockte sie 2014 zum mittlerweile zwanzigsten Mal nicht nur Menschen aus der Region, sondern aus ganz Niederösterreich, Wien und den übrigen Bundesländern Österreichs sowie dem benachbarten Ausland nach Eggenburg.

 

Am Anfang standen vier Eggenburgerinnen: Margarete Jarmer, Elke Pfeifer, Christl Trauner und Regine Willenig-Pfeifer. Für ihr Ziel, dem wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt einen Impuls zu geben, orientierten sie sich an der Geschichte der Stadt, die heute noch in den Straßenverläufen, Platzanlagen und Bauwerken wie Stadtmauer, Pfarrkirche oder dem ehemaligen Franziskaner- und heutigen Redemptoristenkloster ablesbar ist: Im Spätmittelalter erlebte Eggenburg einen wirtschaftlichen und kulturellen Höhepunkt.

 

Der Erfolg und die Nachhaltigkeit der Zeitreise ins Mittelalter haben alle überrascht. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und wurden anlässlich des 20. Jubiläums in einer Ausstellung im Krahuletz-Museum in Eggenburg ebenso aufgezeigt wie die wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen des Festes. Seine Geschichte und Entwicklung wurden anhand von Objekten, die im Laufe der letzten Jahre auf der Zeitreise ins Mittelalter zum Einsatz kamen, beleuchtet, und ein Blick hinter die Kulissen wurde gewährt: Wer veranstaltet die Zeitreise ins Mittelalter? Wie schnell geht der Auf- und Abbau? Wie viele Portionen essen die Mitwirkenden? Und: warum liegt hier überhaupt Stroh rum?

 

Wir danken der Firma Silberbauer, Martin Pfapigan, Günther Pichler und allen Mitwirkenden des Vereins zur Erforschung des Mittelalters in Eggenburg sowie den Unterstützern dieser Ausstellung, der Niederösterreich Kultur, Raiffeisen, der Hypo Niederösterreich und dem Krahuletz-Museum für die Unterstützung bei der Realisierung dieser Ausstellung.